Traum Deines Lebens - Kapitel 1.1
Ein Samstagnachmittag wie immer. Naja außer, dass ich allein zu Hause bin. Mir ist langweilig. Ursprünglich sollte ich meine beste Freundin besuchen, doch sie rief an und sagte ab, weil sie krank ist. Also, was kann ich nun machen? Ich könnte rausgehen, aber das Wetter ist auch nur mittelmäßig. Lesen? Tue ich sowieso schon viel zu viel, außerdem habe ich gerade nichts mehr zum Lesen. Hm... Im Internet surfen? Nein! Ehrlich gesagt, bin ich schon süchtig nach den Social Media. Ha! Jetzt weiß ich es: Tanzen. Ich liebe tanzen, auch wenn ich, ehrlich gesagt, nicht wirklich eine Richtung, sondern einfach so wie ich will, tanze. Aber für eine professionelle Tanzausbildung bzw. für einen schlichten Tanzkurs habe ich kein Geld. Naja, auf jeden Fall, drehte ich jetzt meine Musik laut auf und tanzte dazu.
Eine Weile später hörte ich ein lautes WUMMS!
„Hallo??" Was war das? Ich bekam Angst. Denn meine Eltern sollten eigentlich erst heute Abend wiederkommen. Und selbst wenn sie es sind: das Türaufmachen ist niemals so laut.
Ich ging hinaus auf den Flur. Und auf einmal steht da vor mir ein junger Mann!
„Wer sind Sie? Verschwinden Sie oder ich rufe die Polizei!" ich wollte ihm gegenüber taff wirken und dachte, dass meine Stimme laut und bestimmt ist. Aber alles, was rauskam, war ein Krächzen.
„Runter auf den Boden!" befahl er mir. Ich weiß nicht wieso, aber ich tat es. Aus Angst, dass er jeden Moment eine Waffe ziehen könnte?
„Scheiße! Das sollte nur ein harmloser Einbruch werden. Niemand sollte hier sein."
Einbruch...? „Hören Sie... Wenn Sie jetzt gehen, dann sage ich niemanden etwas und werde auch nicht die Polizei rufen." Vielleicht bewege ich ihn so zum Gehen.
„Nein! Sei still! Ich muss nachdenken."
Okay, dann spielen wir eben das arme Überfallsopfer, das alles macht, was der Bösewicht sagt. Während er nachdenkt, betrachte ich ihn näher. Er ist vielleicht Mitte zwanzig, um die 1,70 m groß und hat kurzes braunes Haar. Er trägt eine dunkelblau, verwaschene Jeans, ein schwarzes T-Shirt mit einem Totenkopf, ein paar schwarze Sneakers und eine Lederjacke.
„Okay, ich habe einen Plan. Pack dir eine Tasche mit Sachen, die du brauchst." Offensichtlich hatte er fertig nachgedacht, doch...
„Sachen packen? Wofür?"
„Du kommst mit mir mit. Und frag jetzt nicht für wie lange. Es ist auf unbestimmte Zeit.
„Aber ich will nicht... Meine Eltern..."
„Deine Eltern!" er lachte auf. „Wenn du willst, dass sie nicht deinen Leichnam irgendwo finden, dann mach', was ich dir sage." fügte er streng, aber nicht allzu ernst hinzu.
„Okay..." Ich ging in mein Zimmer, holte eine Tasche und packte da erst mal für eine Woche Klamotten rein. Wenn es nicht reicht, muss ich halt Sachen zweimal tragen oder der Mann muss mir neue Sachen kaufen. Mit einer geschmeidigen Drehung schlage ich meine Kleiderschranktür zu.
„Was war das denn?" Der Mann stand in der Tür.
„Äh.. die Drehung? Eigentlich war ich gerade dabei zu tanzen, als Sie reinplatzten. Und ich habe auch jetzt noch Lust dazu."
„Das geht noch besser, glaub' mir." Er zögerte, dann sagte er: „Pack dir auch noch ein paar Klamotten ein, womit du gut tanzen kannst."
„Okay..." sagte ich etwas verwundert. „Ich bin übrigens Lucy. Und Sie sind...?" Wenn ich schon eine Weile bei ihm bin, will ich ihn wenigstens auch mit seinen Namen ansprechen.
„Justin. Und jetzt pack schneller."
Nachdem ich fertig gepackt habe, musste ich ihm mein Handy geben, das er selbstverständlich behält. Außerdem sollte ich einen Schal mitnehmen, den er mir dann in seinem Auto umband. Typisch Verbrecher. Man soll ja nicht wissen, wo sein Geheimversteck ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er mir den Schal ab und wir standen vor einem verlassenen Lagerhaus.
„Ich weiß, es ist nicht gerade eine Luxusvilla, aber es hat ein gewisses Etwas." Sagte Justin.
Ja, in der Tat. Für ein Lagerhaus ist es irgendwie... cool.
„Und wie du siehst, brauchst auch gar nicht erst versuchen, abzuhauen, denn weit und breit nichts."
„Ja, das sehe ich." Mehr wusste ich darauf auch nicht
zu sagen.
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