Traum Deines Lebens - Kapitel 4
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Justin bereits wach und bereitete das Frühstück zu. Mein Mund war merkwürdig trocken, doch als ich auf das Kopfkissen sah, wusste ich warum: Ich hatte in der Nacht gesabbert. Blöde Angewohnheit von mir. Ich stöhnte. Daraufhin wandte sich Justin zu mir um.
„Guten Morgen. Alles in Ordnung?" Er muss wohl gemerkt haben, dass etwas nicht stimmte.
„Morgen. Ähm..." Konnte ich es ihm sagen? „Nicht weiter wichtig." Sagte ich schließlich.
„Lass mich raten: Du hast gesabbert?"
Woher zum Teufel...? „Ja..." gab ich kleinlaut zu.
„Du brauchst dich dafür nicht schämen. Das ist was Natürliches und ich mache es auch." Er grinste. „Übrigens ist das Frühstück fertig."
Ich stand von der Couch auf und kam zur Küchentheke. „Das sieht aber lecker aus." Sagte ich, als ich die Spiegeleier sah. „Und ausnahmsweise ist dir das Essen nicht danebengegangen" Ich grinste.
Nachdem wir gefrühstückt hatten, machte sich jeder fertig. Dann meinte Justin: „Okay, ich fahre jetzt schnell ein paar Sachen einkaufen. Ich denke, ich bin einer Stunde wieder da. Mach es dir einfach gemütlich, tanz ein bisschen oder tu irgendwas anderes."
Ich wollte schon fragen, wieso ich nicht mitkommen kann, doch dann fiel mir ein, dass ich ein bisschen rumschnüffeln konnte, während er nicht da ist. „Okay, viel Spaß"
Ich wartete ein paar Minuten, um sicher zu gehen, dass die Luft rein war. Dann ging ich zuerst in Justins Schlafzimmer. Ich zog jede Schublade seiner Kommode auf, doch außer Kleidung fand ich nichts Besonderes darin. Dann ging ich zu seinem Bett und zog seine Nachttischschublade auf. Was ich da entdeckte, war ein Schock für mich. Hastig schloss ich die Schublade wieder. Ich meine, eigentlich hätte es mich gewundert, wenn ich es NICHT gefunden hätte. Aber das ist ja auch egal. Jungs und Männer tun so etwas. Das ist normal.
Danach ging ich wieder aus seinem Schlafzimmer. Mir war klar, dass ich dort nichts Interessantes finde. Ich suchte nun im Wohnzimmer nach interessanten Dingen, doch es gab nichts. Schließlich gab ich meine Suche auf und setzte mich wieder auf die Couch. Es dauerte noch nicht mal mehr fünf Minuten, da kam auch schon Justin mit zwei Einkaufstüten wieder.
„Hey, hast du die ganze Zeit auf der Couch gesessen?" fragte Justin, während er die Einkäufe verstaute.
„Nein, ich bin auch ein bisschen auf und ab gelaufen." Erwiderte ich trocken.
Justin bedachte mich mit einem Blick, als ob er wüsste, dass ich alles nach interessanten Dingen abgesucht habe. Doch dann fragte er nur: „Wollen wir gleich mit deinem Tanztraining beginnen?"
„Gerne." Ich konnte es kaum abwarten. Ich schlüpfte in bequeme Tanzsachen und als ich wieder aus dem Bad kam, lief auch schon Musik. Es war normale Musik aus dem Radio. Im gleichen Moment kam auch Justin aus seinem Schlafzimmer. Er trug nun einen schwarzen Sweater, eine Jogginghose und Turnschuhe.
„Herzlich Willkommen im Tanzstudio von Justin! Hier sehen Sie eine seiner Tanzschüler: Lucy!" Justin machte eine Ansage, als wären wir in einer Fernsehshow.
„Und gleich dahinter kommt der Tanzlehrer selbst: Justin!" vollendete ich seine Ankündigung. Wir lachten.
„Regel 1 beim Tanzen: Hab Spaß und sei locker. Das ist die wichtigste Regel. Wenn man nämlich nicht entspannt ist, sieht man sehr schnell verkrampft aus und das sieht dann nach alles aus, nur nicht nach tanzen."
„Okay, das müsste ich hinkriegen." Sagte ich und machte absichtlich eine verkrampfte Bewegung. Daraufhin fing Justin an zu lachen. Er hat den Witz verstanden. Doch um zu zeigen, dass ich es wirklich kann, machte ich eine normale Abfolge von Tanzschritten, die mir gerade so durch den Kopf wirbelte.
„Hey, nicht schlecht. Aber das geht alles noch viel besser." Ich trat einen Schritt zurück und Justin zeigte mir ein paar Moves, bei denen mir schon beim Zuschauen fast schwindelig wird. „Wow! Das war ja der Hammer. Aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe." Meinte ich dann zu ihm als er fertig war.
„Keine Sorge, wir fangen mit einfachen Sachen an. Und dann wird es auch einfacher, das nachzumachen." Beruhigte er mich.
Nach fünf Stunden Tanztraining war ich vollkommen erschöpft. Ich wäre fast tot ins Bett gefallen, wenn ich nicht Hunger hätte und eine Dusche bräuchte.
„Okay, ich geh jetzt zuerst schnell unter die Dusche. Während du dich dann frisch machst, bereite ich das Essen zu." Sagte Justin.
„Okay... Ich leg mich in der Zwischenzeit hin." Murmelte ich. Ich bemerkte bereits, dass ich am Eindämmern war.
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