Traum Deines Lebens - Kapitel 5.1
Jemand rüttelte mich auf einmal wach. Wer wagt es mich zu wecken? Ich schlage die Augen auf. Über mir sehe ich Justins Gesicht.
„Hey, Schlafmütze."
„Warum weckst du mich? Kannst du mich nicht einfach schlafen lassen?" im gleichen Moment meldete sich mein Magen.
„Deswegen." Justin grinste. „Ich hab auch nur was Einfaches gemacht. Sandwiches." Bei dem Wort „Sandwiches" knurrte wieder mein Magen.
„Okay." Widerwillig richtete ich mich auf. Doch zu meiner Überraschung musste ich noch nicht mal aufstehen. Der Teller mit Sandwiches stand auf einem kleinen Tisch neben der Couch.
Justin setzte sich neben mich, nahm ein Sandwich und hielt es mir hin. Dankbar nahm ich an. Nachdem das erste Sandwich gegessen war, nahm ich mir gleich ein Zweites. Doch dann hielt ich inne und fragte Justin: „Warum bist du eigentlich so... nett zu mir? Ich meine der Tanzunterricht und das hier..." ich machte eine Geste, die der Schlafplatz und das Essen mit einbezog.
„Soll ich dich etwa verhungern lassen? Oder dich vom Schlafen abhalten? Aber wieso interessiert dich das?" Offensichtlich verstand Justin nicht.
„Ich meinte eigentlich, warum hast du mich entführt und kümmerst dich dann so fürsorglich um mich? Du hättest mich doch auch einfach zu Hause lassen können." Versuchte ich ihm zu erklären.
„Okay, du willst es also unbedingt wissen?"
„JA!!"
„Gut, dann erzähle ich es dir. Ja, ich wollte bei euch einbrechen, aber ich wollte nichts stehlen. Ich wollte, mir Fotos von dir und deiner Mutter angucken. Und dann wollte ich wieder weg."
„Was? Wieso wolltest du dir von mir und Mum Fotos angucken?"
„Lucy! Als meine Mutter damals weggegangen ist, war sie mit DIR schwanger. Ich bin dein Halbbruder!" Justin war gerade wirklich aufgebracht.
„W-was?" Ich kann es nicht fassen. Mir schien als würde man mir gerade alle Luft wegnehmen, die ich zum Atmen brauche. Ich sprang auf, lief zur Lagerhaustür und versuchte sie aufzubekommen. Ich musste unbedingt hier raus. Doch ich bekam die verdammte Tür nicht auf.
„Lucy..." Plötzlich war Justin neben mir.
„Geh weg!" Erst jetzt bemerkte ich, dass ich weinte.
„Wo willst du denn hin? Du hast doch gesehen, dass hier weit und breit nichts ist."
„Ich will nach Hause!" Ich merkte wie jämmerlich sich das anhörte. „Ich muss an die frische Luft." Doch auf einmal brach ich zusammen und hörte unaufhörlich an zu schluchzen.
„Lucy..." Justin kam zu mir auf dem Boden und nahm mich
in den Arm. Ich erwiderte sogar die Umarmung. Ich weiß nicht, wie lange wir da
so saßen. Aber irgendwann versiegten die Tränen und meine Müdigkeit übermannte
mich. Ich schlief in Justins Armen ein.
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