Traum Deines Lebens - Kapitel 6

Als ich aufwachte, lag ich wieder auf der Couch unter der Decke. Justin muss das wohl gewesen sein. Ich schob die Decke weg und bemerkte, dass ich noch immer meine Tanzklamotten anhatte. Deshalb sprang ich unter die Dusche und zog frische Klamotten an. Als ich fertig war, kam auch Justin gerade aus seinem Schlafzimmer.

„Guten Morgen." Sagte er. „Wenn du willst, fahre ich dich nach dem Frühstück nach Hause."

„Wieso?" ich wunderte mich über seinen Sinneswandel.

„Ich habe nachgedacht und stellte dabei fest, dass nur, weil mich Mum damals verlassen und im Stich gelassen hat, sie nicht auch dich im Stich lässt. Vielleicht war sie ja auch einfach nur nicht glücklich mit meinem Dad." Er schaute verlegen zum Boden, dann zu mir und wieder zurück.

„Frag sie doch nachher selbst." Erwiderte ich.

„Wie...?" Jetzt war Justin sprachlos.

„Fahr mich nachher nach Hause und frag sie selbst. Dann hast du Gewissheit." Erklärte ich schlicht.

„Okay... Aber jetzt mache ich uns Frühstück, dann machen wir uns fertig und fahren nach Hause."

Während Justin das Frühstück zubereitete, packte ich schon mal meine Sachen zusammen. Irgendwie fand ich es auch schade, wieder nach Hause zu müssen. Aber ich würde ja nicht den Kontakt zu Justin abbrechen, sondern eine geschwisterliche Beziehung zu ihm aufbauen.

„Frühstück ist fertig." Rief Justin mir zu und holte mich somit aus meinen Gedanken.

Nachdem wir fertig waren, gingen wir zu Justins Auto und fuhren schließlich los. Los, zu einer neuen Zukunft.

Meinen Schlüssel hatte ich natürlich nicht mit und musste klingeln. Doch ich wusste sofort, dass das besser war.

Mum machte die Tür auf, bekam große Augen als sie mich sah und brach in Tränen aus: „Lucy! Wo hast du nur gesteckt? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!"

„Mir geht es gut, Mum." Versuchte ich sie zu beruhigen. Dann trat ich einen Schritt zur Seite und endlich bemerkte meine Mutter auch Justin.

Sie schien ihn nicht zu erkennen, denn sie sagte voller Dankbarkeit: „Danke, dass Sie Lucy nach Hause gebracht haben. Wie können wir Ihnen nur danken? Wollen Sie reinkommen und vielleicht ein Kaffee trinken?"

„Es ist schon merkwürdig von der eigenen Mutter gesiezt zu werden." Brachte schließlich Justin heraus.

Mum war geschockt, doch dann fragte sie überwältigt: „Justin?" Dann fiel sie ihm um den Hals und murmelte etwas, von wegen wie er sie gefunden hätte und was er hier zu suchen hatte.

„Mum..." Justin standen ebenfalls die Tränen in den Augen. Beinahe hätte ich auch angefangen zu heulen, aber stattdessen ging ich an meiner Mutter vorbei ins Haus und fragte: „Kommt ihr nun rein?"

Das schien die beiden wieder in die Realität zurückzuholen.

Nach einer Stunde hatten sich Mum und Justin ein wenig ausgesprochen und sie versprachen einander den Kontakt nicht abzubrechen. Dann musste Justin zur Arbeit.

„Hey, wenn du immer noch tanzen lernen möchtest: Du weißt ja, wo ich wohne." Sagte Justin im Rausgehen. Dann nahm er mich in den Arm und ging.

„Seit wann weißt du, dass er dein Halbbruder ist?" fragte mich Mum, nachdem sie tausendmal nachgefragt hat, ob mit mir auch alles in Ordnung sei.

„Erst seit gestern Abend." Antwortete ich ihr. Justin und ich hatten ihr erzählt, warum ich weg war. Doch sie fand es jetzt im Nachhinein okay, auch wenn sie sich Sorgen um mich gemacht hat. So hat sie jetzt jedenfalls ihren Sohn zurück, meinte sie.


Justins Sicht

Ich schloss die Haustür.

Oh, halleluja. Ich bin so froh Mum wieder zu haben. Ich hab sie wirklich vermisst. Doch ich hab jetzt nicht nur sie wieder, sondern auch eine Schwester, die ich unglaublich gern habe.

Und Lucy wird auf jeden Fall mit mir zum Tanzwettbewerb kommen. Dafür werde ich schon sorgen. :-)


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